Oral History – Geschichte zwischen Inn und Antiesen – Mitten im Innviertel

Das Schulfach Geschichte hätte etwas mit Geschichten zu tun, wird man im Unterricht belehrt. Aber hören tut man diese Geschichten selten. Das soll nun geändert werden und ein lokaler Dialog der Generationen in Gang gebracht werden.  Mit der Methode der ORAL History suchen SchülerInnen der NMS Obernberg das Gespräch mit Großeltern, Nachbarn und anderen Bekannten. Einzige Voraussetzung: Der Interviewpartner kann sich an die Zeitepoche zwischen 1925-1965 erinnern. Das auch von 14-jährigen SchülerInnen zu beherrschende lebensgeschichtliche Gespräch wird verschriftlicht. Daneben sammelt die Projektgruppe Geschichte Fotos, alte Ansichtskarten und kontrastiert alte Aufnahmen mit den HDR Aufnahmen der Gegenwart. Um Faktizität zu gewährleisten, sind Historikerinnen der Gemeinden Obernberg, Kirchdorf, St. Georgen bereits in das Projekt eingebunden, für die Gemeinden Reichersberg, Weilbach, Mühlheim (die Gemeinden unseres Schulsprengels) laufen die Gespräche bereits. Die Zusammenarbeit mit dem OÖ. Landesarchiv ist selbstverständlich. Das Projekt soll Jugendliche, ältere Zeitzeugen und HistorikerInnen zusammenbringen. Aus allen drei Perspektiven wollen wir einen interessanten Blick auf die Zeitgeschichte unserer Region werfen und die Ergebnisse in lesbarer Buchform präsentieren. Ich darf betonen, dass alle Beteiligten ohne Entgelt arbeiten, die Unterstützung wird lediglich für den Druck des Buches erbeten.

Ziele

Die Erstellung des Buches unter Einbeziehung der wichtigen Aktionsgruppen SchülerInnen, ZeitzeugInnen und lokale HistorikerInnen. So erhält jede der sozialen Gruppen eine Stimme, der Diskurs über die Vergangenheit wird generationsübergreifend auf ein breites Fundament gestellt.

Maßnahmen / Projektumsetzung:

Geschichten voller Geschichte sind jene Erzählungen, in denen ältere Angehörige unserer SchülerInnen sich an das Kriegsende und die Zeit des Wiederbeginns erinnern. Ihre Erinnerungen sind der Rahmen dieses Buches. Flankiert werden diese Erzählungen durch Berichte von HistorikerInnen aus der Region. Und schließlich wollen wir auch einen Eindruck von der Veränderbarkeit unserer Gegend vermitteln, daher finden sich in dieser Veröffentlichung auch eigene Fotoseiten. Natürlich lassen sich zeitliche Epochen mittels erzählter Geschichte nicht exakt fassen. Was für uns heute politische Erdbeben sind, wie der Wechsel vom Ständestaat in die NS-Zeit, war für die damalige Generation oft ein langsames Mäandern. Änderungen, die eingebunden waren in den Tagesablauf auf dem Land. In dieser Hinsicht finden sich auch Erzählfragmente, die bis zum Ersten Weltkrieg zurückreichen, und andere, die über die Nachkriegszeit hinausgreifen. Auch haben unsere SchülerInnen ihre Verwandtschaft nicht nur im Inn- oder Antiesental, sondern auch in anderen Ortschaften des Bezirkes Ried, was die Aufnahme von Interviews auch aus anderen Gemeinden zur Folge hat.

Insgesamt ging die Forschungsabsicht aber doch dahin, sich auf den Lebensraum des mittleren und oberen Antiesen- und Inntales zu konzentrieren, also auf die Gemeinden rund um Obernberg. Diese Veröffentlichung ist ein Schulprojekt, das aber doch den Anspruch erhebt, Faktizität und nicht Legenden zu skizzieren. Daher sind Fußnoten zu den Belegzitaten auch auf den Fachinformationsseiten des Buches zu finden und nicht erst im Anhang. Diese Fachseiten sind durch die roten Infoboxen leicht als solche zu erkennen. Die Seiten zu den Oral History Gesprächen werden  mit blauen Boxen unterlegt.

Ergebnisse & Wirkungen:

Natürliche Ressourcen & Kulturelles Erbe:

  • Kinder und Jugendliche der Region werden vielfältig kulturell begleitet
    + Anzahl der betreuten Kulturangebote für Kinder und Jugendliche +1, Interessenszuwachs & gesteigerte Teilnahme der Teilnehmer/innen +80%
  • Kulturelle Arbeit wird als wertschätzende Zusammenarbeit aller Bevölkerungsschichten und Generationen verstanden.
    + Gestiegene gegenseitige Wertschätzung über die Generationen hinweg durch die Generationeninterviews, Anzahl der Unterstützer/innen +25

Gemeinwohl:

  • Es gibt ein besseres Freizeitangebot für Jugendliche (ohne Leistungsdruck)
    + Anzahl der Angebote +1, Zufriedenheit mit Angebot +70%
  • Es gibt eine bessere Elternbildung, - arbeit & Erziehungsunterstützung durch praktische Lehr- und Lernmethoden
    + Anzahl der praktischen Methoden +1, Wissenszuwachs +80%
  • Es gibt kreative Gestaltungsmöglichkeiten und -räume für Jung & Alt zur generationenübergreifenden Bildung
    + Anzahl der Begegnungsmöglichkeiten für Jung & Alt +1, Zufriedenheit von Jung & Alt mit dem gemeinsamen Angebot +80%

Projektträger:

Oral History – Geschichte zwischen Antiesen und Inn (Personenvereinigung)

Umsetzung:

2017-2018

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION